Ich packe jetzt mehr hinein als eigentlich geht:
Samstag früh nach ausgiebiger Lektüre der Fellbacher Zeitung Einkauf von reichlich Gemüse und Obst bei Familie Heß in der Wilhelmstraße; beim kleinen Italiener gegenüber gibt es leckeres Brot und Käse. Etwas Haus- und Gartenarbeit, dann vielleicht ein Gang über den Kappelberg oder ein Besuch im F3 in der Hoffnung, eine freie Bahn zum Schwimmen zu finden.
Mittags könnte man, wenn ein besonderer Tag ist, in „Aldingers Restaurant“ einkehren, das früher mal „Germania“ hieß und die weltweit besten Bratkartoffeln hat. Nachmittags schaue ich vielleicht im weltweit schönsten Stadtmuseum vorbei, um einen Besuch bei Herrn Mörike zu machen. Auch die Sonderausstellungen von Ursula Teutrine sind spitze.
Abends besuchen wir, zum Beispiel am 7. Mai, den Auftakt der Reihe „Saitenspiel“ in der wunderschönen Dionysiuskirche in Schmiden, einem baulichen Juwel. Der Abend klingt zusammen mit dem Künstler Ferenc Snétberger im „Schnitzbiegel“ aus.
Am Sonntag wollen wir den Sonnenaufgang beim Besinnungsort „Zeit“ von Inge Mahn auf dem Besinnungsweg genießen. Wenn wir schon dort sind, wandern wir weiter an Timm Ulrichs genialer Erfindung des „Roten Hauses“ vorbei zu meinem Lieblingsort „Schöpfung“, für den ich einst den israelischen Künstler Micha Ullman gewinnen konnte. Anschließend bei Bedarf ein Schuhkauf bei Schuh-Bürkle in Schmiden und Einkehr im „Stadio Ristorante“, wo es super-leckere italienische Speisen zu erschwinglichen Preisen gibt.
Nach einer kleinen Siesta schwinge ich mich aufs Rad und statte dem Kleinfeldfriedhof einen Besuch ab. Auf dem Grab meiner lieben Eltern ist etwas Unkraut gewachsen. Einer meiner Lieblingsorte in Fellbach ist der Alte Friedhof, der in das Ensemble beim Rathaus integriert wurde. An einem „Lazy Sunday Afternoon“ kann man dort auf einer Bank sitzend ein Buch lesen, das man in der Stadtbücherei geliehen oder bei Bücher-Lack gekauft hat. Ab und an betrachte ich die Grabsteine, die Bäume oder schaue den Eichhörnchen zu. Immer wieder die Geräusche der Straßenbahn. Ob man sich ein Eis gönnen soll? Ich bevorzuge nach wie vor die „Marmolada-Eisdiele“.
Am Abend klingt der Sonntag im Konzertsaal der Musikschule aus – damals beim Kultursommer 2017 zum Beispiel mit dem grandiosen Stefano Bollani am Klavier oder am 11. Juni 2022 mit „Liedern vom Mittelmeer“ und der Sopranistin Maria Palaska, die aus Griechenland stammt, aber in Fellbach lebt und damit die Vielfalt unserer Stadt aufs Schönste verkörpert.